Was sind dachhaken?
Dachhaken sind spezielle Befestigungselemente, die zur Absturzsicherung auf Steildächern eingesetzt werden. Diese Haken werden an der Dachkonstruktion befestigt und dienen als Anschlagpunkte für persönliche Schutzausrüstung (PSA) gegen Absturz, wie etwa Seilsicherungssysteme oder Auffanggurte. Durch ihre Konstruktion bieten sie eine effektive Sicherung für eine Person und sind vergleichbar mit den Anschlagpunkten auf Flachdächern.
Vorschriften
Um die Sicherheit auf Dächern zu gewährleisten, ist es unerlässlich, dass Sicherheitsdachhaken gemäß der DGUV 201-056 und der DIN 4426 sorgfältig geplant und eingebaut werden. Diese Anschlageinrichtungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Absturzsicherung auf Baustellen und müssen daher den strengen Vorgaben und Normen entsprechen.
Gemäß den Vorschriften dürfen Sicherheitsdachhaken nur auf Steildächern mit einer maximalen Neigung von 75° installiert und verwendet werden. Dies stellt sicher, dass die Haken stabil und sicher sind und einen zuverlässigen Schutz bieten können. Um ihre Funktionstüchtigkeit und Sicherheit zu gewährleisten, ist es entscheidend, dass sie regelmäßig gewartet werden.
Zusätzlich zur Einhaltung der genannten Vorschriften und Normen ist es wichtig, dass die Sicherheitsdachhaken gemäß der Norm DIN EN 517 produziert, geprüft und gekennzeichnet werden. Diese Norm legt strenge Anforderungen an die Sicherheit und Qualität der Dachhaken fest, um sicherzustellen, dass sie den höchsten Standards entsprechen und einen zuverlässigen Schutz bieten.
Dachhaken: Verwendung und Funktionsweise
Dachhaken sind vielseitige Helfer, die auf Steildächern als Absturzsicherung zum Einsatz kommen und dabei die folgenden Hauptfunktionen erfüllen:
- Primäre Funktion: Dachhaken dienen in erster Linie als Anschlagpunkte für persönliche Schutzausrüstung (PSA) gegen Absturz.
- Anwendung: Sie werden an der Dachkonstruktion befestigt und bieten so einen sicheren Haltepunkt für Seilsicherungssysteme, Auffanggurte oder Höhensicherheitsgurte.
- Tragfähigkeit: Dachhaken sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich und bieten je nach Modell Tragfähigkeiten von bis zu 6 kN (ca. 600 kg).
- Material: Um die bei einem Sturz und der anschließenden Sicherung auftretenden Kräfte zu dämpfen, werden Dachhaken meist aus verformbarem Stahl gefertigt.
- Bandfalldämpfer: In Kombination mit einem Bandfalldämpfer können die auf den Anwender wirkenden Kräfte beim Absturz deutlich reduziert werden.
Wie werden Dachhaken montiert?
Sicherheitsdachhaken sind so konzipiert, dass Sie im Regelfall mit Schrauben (meist mit einer Länge zwischen 130 mm und 160 mm) auf einem Holzuntergrund montiert werden. Dabei wird eine Bohle in Form eines H auf zwei Balken montiert. Der Dachhaken kann im Anschluss an die Bohle, die nun das Verbindungselement zwischen den beiden Balken bildet, mit Schrauben befestigt werden. Beispielsweise unser Primo 30 BOK – Sicherheitsdachhaken kann auf diese Weise erfolgreich montiert werden.
Um das höchste Maß an Sicherheit zu garantieren, sollten die Montagehinweise des Herstellers unbedingt strikt befolgt werden.
Gibt es alternative Montagemöglichkeiten?
Es gibt Alternativen zur Montage auf einer Bohle. So können Dachhaken beispielsweise auch auf Sparren montiert werden. Eine weitere Möglichkeit besteht im Austausch der Holzbohle durch eine Metallschiene oder ein Holzbrett. Allerdings müssen Sie hierfür den passenden Dachhaken verwenden – denn Dachhaken sind nicht universell für alle Montagevarianten verwendbar und zugelassen.
Worin unterscheiden sich verschiedene Dachhaken-Varianten?
Dachhaken lassen sich nicht nicht nur hinsichtlich Ihrer Montageart unterscheiden. Eine weitere wichtige Unterscheidung wird durch die DIN EN 517 getroffen. Diese unterteilt Dachhaken in zwei Typen: Dachhaken des Typs A und Dachhaken des Typs B
Dachhaken Typ A und B - Die Unterschiede
Sicherheitsdachhaken des Typs A wurden nur hinsichtlich einer Fallrichtung geprüft. Um Sicherheitsdachhaken des Typs A verwenden zu können, müssen sich die Dachhaken dementsprechend immer oberhalb des zu sichernden Nutzers befinden. Dies kann den Zugang zum Dach, beispielsweise aus dem Fenster heraus, unnötig verkomplizieren.
Insgesamt ist die Mobilität im Vergleich zur Nutzung von Typ B stark eingeschränkt. Wenn Sie Typ A auf Ihrem Steildach benutzen möchten, sollten Sie gut planen, damit später alle Bereiche erreicht werden können. Der Planungsaufwand beim Typ B ist dagegen vernachlässigbar.
Verwendetes Material
Um möglichst allen individuellen Anforderungen gerecht zu werden, bieten wir Sicherheitsdachhaken auch in mehreren Materialausführungen an. So finden Sie in unserem Sortiment Dachhaken in kompletter Edelstahlausführung, aber auch verzinkt. Unseren Primo 33 Uni gibt es zusätzlich noch in der Variante komplett aus Edelstahl/ Schiene verzinkt.
Glossar
- Absperrpfosten zum Kollektivschutz
- Absturzkante
- Absturzsicherung
- Absturzsicherung Dach
- Absturzsicherung Dacharbeiten
- Absturzsicherung Flachdach
- Absturzsicherung Höhe
- Absturzsicherung mit Geländern
- Absturzsicherung: Leiter mit Steigschutz
- allgemeine bauaufsichtliche Zulassung DIBt
- Anschlageinrichtung
- Anschlagpunkte
- Anseilschutz
- ASR A2.1
- Auffanggerät mitlaufend
- Auffanggurt
- Bandfalldämpfer
- Dachhaken
- DGUV 112-198
- DGUV 112-199
- DGUV 201-056
- DGUV 312-001
- DIN 4426
- DIN EN 795
- Höhensicherungsgerät
- Individualschutz
- Kernmantelseil
- Kollektivschutz
- Mobile Anschlagpunkte
- Persönliche Schutzausrüstung
- Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz
- Planung von Anschlagpunkten auf Flachdächern
- Rückhaltesysteme für Flachdächer
- Seilsystem
- Seitenschutz
- TRBS 2121: Technische Regeln für Betriebssicherheit
- Verbindungsmittel
- Vorschriften für die Absturzsicherung