DIN EN 795

Was ist die DIN EN 795

Die DIN EN 795 bildet die Grundlage für die technischen Anforderungen an persönliche Absturzausrüstungen und Anschlagseinrichtungen. In dieser Norm werden die Standards festgelegt, die erfüllt sein müssen, um eine effektive persönliche Absturz­si­cher­ung oder Anschlagvorrichtung zu gewährleisten. Hierbei werden verschiedene Kriterien berücksichtigt, darunter die Belastungen, die die Ausrüstung aushalten muss, sowie die Kräfte, die auf das Bauwerk übertragen werden, um ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten.

Die DIN EN 795 umfasst nicht nur Belastungsparameter, sondern regelt auch die technischen Lösungen, die in Betracht gezogen werden können. Sie stellt Normen bereit, die als sicher gelten und optimale Lösungen bieten. Die Norm legt außerdem fest, wie die Einhaltung dieser Voraussetzungen geprüft wird und welche Schritte erforderlich sind, um eine Zertifizierung nach DIN EN 795 zu erhalten.

Erst nach erfolgreicher Erfüllung aller genormten Kriterien kann eine persönliche Absturz­si­cher­ung oder Anschlagvorrichtung die Zertifizierung nach DIN EN 795 erhalten. Dieser Zertifizierungsprozess gewährleistet, dass die Ausrüstung den definierten Sicherheitsstandards entspricht und somit einen sicheren Einsatz in verschiedenen Situationen ermöglicht.

Typen von Anschlageinrichtungen

Die DIN EN 795 unterscheidet fünf Typen von Anschlageinrichtungen, die jeweils spezifische Merkmale und Anwendungsbereiche aufweisen. Diese Typen sind entscheidend, um den vielfältigen Anforderungen an persönliche Absturz­si­cher­ungen gerecht zu werden.

1. Typ A: Fest mit dem Untergrund verbundene Einzelanschlagpunkte

Diese Anschlageinrichtungen sind dauerhaft mit dem Untergrund verbunden und bieten somit eine feste Verankerung. Typ A eignet sich insbesondere für langfristige oder permanente Arbeitsplätze, bei denen eine kontinuierliche Sicherung erforderlich ist.

2. Typ B: Temporäre Anschlagpunkte, die rückstandsfrei entfernt werden können

Im Gegensatz zu Typ A sind Anschlagpunkte des Typs B temporär und können nach ihrer Verwendung rückstandsfrei entfernt werden. Diese Flexibilität macht sie ideal für temporäre Arbeitsplätze oder für Situationen, in denen eine dauerhafte Installation nicht notwendig ist.

3. Typ C: Seilsicherungssysteme

Typ C bezieht sich auf Seilsicherungssysteme, die eine flexible und bewegliche Sicherungslösung bieten. Diese Anschlageinrichtungen ermöglichen eine gewisse Bewegungsfreiheit für den Anwender, während sie gleichzeitig einen zuverlässigen Schutz vor Abstürzen gewährleisten.

4. Typ D: Schienensicherungssysteme

Anschlagpunkte des Typs D sind mit Schienensicherungssystemen verbunden. Diese bieten eine feste Führung und ermöglichen es den Anwendern, entlang der Schienen sicher zu arbeiten. Typ D eignet sich besonders für Arbeitsplätze, bei denen eine klare und festgelegte Bewegungsbahn erforderlich ist.

5. Typ E: Anschlageinrichtungen, die durch ihr Eigengewicht gehalten werden

Der Typ E umfasst Anschlageinrichtungen, die durch ihr Eigengewicht gehalten werden. Diese können auf verschiedenen Oberflächen platziert werden und bieten eine flexible Lösung für Arbeitsplätze, bei denen keine dauerhafte Installation möglich ist.

 

Die klare Unterscheidung dieser Anschlagtypen gemäß DIN EN 795 ermöglicht es, die geeignete Absturz­si­cher­ung für unterschiedliche Arbeitsumgebungen und Anforderungen zu wählen.

 

EU-Durchführungsbeschluss 2015/2181 und Anwendung der EN 795

Der Durchführungsbeschluss 2015/2181 der EU-Kommission modifiziert den Anwendungsbereich der EN 795. Hierbei unterliegen nur Typen B (temporäre Anschlagpunkte) und E (Anschlageinrichtungen durch Eigengewicht) als bewegliche Anker der PSA-Richtlinie.

  • Typen A, C und D: Aufgrund ihrer Unbeweglichkeit werden diese Anschlagpunkte nicht als "Persönliche Schutzausrüstung" eingestuft. Stattdessen gelten sie als Bauprodukte und müssen den entsprechenden baurechtlichen Vorgaben genügen.
  • Anwendbarkeit der EN 795 für Bauprodukte: Die EN 795 kann nicht für die Zertifizierung von Bauprodukten herangezogen werden. Die Sicherheitsanforderungen und Prüfverfahren für Typen A, C und D sind durch andere baurechtliche Vorschriften geregelt.
  • Verarbeitung ohne harmonisierte Norm in Deutschland: Für Bauprodukte ohne harmonisierte Norm ist die Verarbeitung unter folgenden Bedingungen in Deutschland möglich:
    • Nach Erteilung einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt).
    • Nach Erteilung einer Genehmigung durch die Landesbaubehörde (Zustimmung im Einzelfall).

Wofür steht DIN EN

DIN (Deutsches Institut für Normung)

Das Kürzel DIN repräsentiert das "Deutsche Institut für Normung", eine Institution, die maßgeblich an der Festlegung von Standards für verschiedene Produkte in Deutschland beteiligt ist. Experten aus diversen Fachbereichen arbeiten gemeinsam daran, Kriterien zu definieren, die den aktuellen Stand der Technik und wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigen. Diese Kriterien dienen als Grundlage für Regeln, die idealerweise für sämtliche Produkte in einem spezifischen Bereich gelten sollen.

EN (Europäische Norm)

EN steht für Europäische Norm und kennzeichnet Normen, die im Zuge der zunehmenden Zusammenarbeit innerhalb Europas entstehen. Die EU strebt die Schaffung eines einheitlichen Standards an, weshalb Normen einheitlich herausgegeben werden. Die EN-Normen sind für alle Normungsorganisationen in der EU vereinheitlicht. Es ist wichtig zu betonen, dass nicht nur neu entwickelte Normen die Bezeichnung EN erhalten können, sondern auch bestehende DIN-Normen vorgeschlagen werden können. Die Entscheidung darüber, welche Normen aufgenommen werden, liegt in der Verantwortung von drei europäischen Gremien.

DIN EN 795

Die DIN EN 795 ist eine EU-genormte Regelung, die durch ihre Nummer 795 den genauen Anwendungsbereich beschreibt. Diese Zahl legt fest, welche Produkte unter diese Norm fallen, und ermöglicht eine klare Identifikation und Zuordnung. Die DIN EN 795 sorgt so dafür, dass für den definierten Bereich ein eindeutiger Standard festgelegt ist.

Vorteile durch die DIN EN 795

Die Vorteile der DIN EN 795 liegen darin, dass sie einen einheitlichen Standard innerhalb der EU etabliert. Durch diese Normen wird die Qualität und Sicherheit sichergestellt, und Produkte, die nach diesen Standards zertifiziert sind, gelten als standardisiert. Als Konsument profitiert man davon, indem man sicher sein kann, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erwerben oder eine Dienstleistung nach technischen Standards und wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu erhalten. Dies schafft Vertrauen durch das Merkmal hoher Qualität und Sicherheit.

Diese Vorteile wirken sich auch positiv auf Hersteller und Dienstleister aus. Eine Zertifizierung nach der DIN EN 795 fördert das Vertrauen der Kunden, was wiederum zu Investitionen und wiederholten Geschäftsbeziehungen führt.

Die Bedeutung der DIN EN 795 für die Arbeitssicherheit

Die DIN EN 795 spielt eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Sicherheit, insbesondere wenn es um Elemente der Absturz­si­cher­ung geht. Ihr hoher Stellenwert liegt darin, die Arbeitssicherheit zu gewährleisten und somit ein sicheres Arbeiten in der Höhe zu ermöglichen. Durch die Norm werden Standards für Absturz­si­cher­ungselemente festgelegt, die essenziell sind, um Unfälle zu verhindern und eine effektive Absturz­si­cher­ung zu gewährleisten. Damit trägt die DIN EN 795 maßgeblich dazu bei, eine sichere Arbeitsumgebung in erhöhten Positionen zu schaffen.

Kontakt

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