Anseilschutz

Definition

Der Anseilschutz beschreibt eine Form der Absturz­si­cher­ung von Personen. Beim Anseilschutz sichern sich die Anwender mit Ihrer persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) vor den Gefahren des Absturzes aus großer Höhe (z.B. von Dächern). Über ein geeignetes Verbindungsmittel seilen sich die Höhenarbeiter an einer geeigneten Anschlageinrichtung an. Dies geschieht über die Nutzung eines Auffang- oder Haltegurts und einer Anschlageinrichtung, die mit den beiden Enden des Verbindungsmittels verbunden werden.

Je nach Auslegung der Absturz­si­cher­ung können Dacharbeiter vom absturzgefährdeten Bereich zurückgehalten werden oder der Fall kann vor dem Aufprall gestoppt werden.

Auffang- oder Rückhaltesystem?

Der Anseilschutz lässt sich als Rückhaltesystem oder auch als Auffangsystem realisieren. Die Ausgestaltung als Rückhaltesystem hat eine präventive Funktion, da man die Anwender in Ihrem Bewegungsumfang so einschränkt, dass diese nicht in der Lage sind, angeseilt den absturzgefährdeten Bereich zu betreten. Dadurch ist der Benutzer im Normalfall auch nicht in der Lage die Absturzkante versehentlich zu übertreten und zu stürzen.

Oftmals müssen aber Arbeiten in Ecken oder der direkten Nähe der Absturzkante durchgeführt werden. In solchen Situationen dient der Anseilschutz als Auffangsystem. Im Fall eines Absturzes wird die zu sichernde Person vor dem Aufprall auf den Boden, und damit schweren Verletzungen, bewahrt. Im Fall eines Absturzes und des Auffangens sind Verletzungen aufgrund der hohen Kräfte die auf den Körper der Person wirken, dennoch nicht gänzlich auszuschließen. Ein Bandfalldämpfer kann hier die auftretenden Kräfte deutlich reduzieren und den Anwender vor Verletzungen bewahren. Je nach vorhandener Anschlageinrichtung gibt es dennoch die Gefahr des Pendelsturzes, die ebenfalls zu Bedenken ist.

Anseilschutz - eine Individualschutzmaßnahme vor dem Absturz

Der Anseilschutz ist den individuellen Schutzmaßnahmen zuzurechnen. Grundsätzlich gilt für Absturz­si­cher­ungen, dass der Kollektivschutz den Individualmaßnahmen vorzuziehen ist. Dies ist insbesondere der Fall, wenn Gefahrenbereiche sehr häufig betreten werden müssen. Zum Beispiel für regelmäßig wiederkehrende Arbeiten auf dem Dach. Dafür eignen würden sich beispielsweise Geländersysteme als Seitenschutz.

Im Normalfall, ist ein häufiges Betreten des absturzgefährdeten Bereichs aber nicht notwendig, weshalb überwiegend Anschlageinrichtungen für die Anseilsicherung verwendet werden.


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